Ein Marathon ist nix dagegen! Mein Mann ist heute nach München gefahren um sich mit der Mutter meiner beiden Stiefkinder darüber zu unterhalten, welche Maßnahmen jetzt hinsichtlich der jüngeren S. getroffen werden sollen, damit sie wenigstens den Hauptschulabschluß schafft! Dagegen ist nix einzuwenden, aber der neueste Clou ist der, daß das liebe Kind jetzt das Abitur nachholen will. Selbst mein kindervernarrter Mann hat nur den Kopf geschüttelt. Davon kann ja realistisch einfach nicht die Rede sein und wir wären froh, wenn sie wenigsten den Quali schaffen könnte und selbst das ist ja fraglich. Da hilft es auch nix mehr büffeln zu wollen, denn das muss sie ja ohnehin schon, wenn sie einfach nur den Hauptschulabschluß schaffen soll. Wahrscheinlich sieht sie jetzt, dass es auf der Schule halt doch bequemer ist als in den Praktikas, die sie bis jetzt absolvieren durfte und die Aussichten hinterher mehr als trübe sein dürften überhaupt eine Lehrstelle - geschweige denn eine Wunschlehrstelle - zu ergattern. Ich frage mich allerdings schon, wer ihr diese Flöhe ins Ohr setzt und wozu das gut sein soll?? Ich bin erstaunt darüber, dass eine Vierzehnjährige keinerlei realistischen Vorstellungen darüber hat, was sie beruflich mit welchem Abschluß machen kann und auch hinsichtlich der Anforderungen, die diese Abschlüsse an die Schüler stellen. Ich dachte bisher immer, das das in den Lehrplänen für die Achtklässler enthalten sei und die Hauptschüler wesentlich intensiver auf das Berufsleben vorbereitet werden würden als beispielsweise ein Gymnasiast. Davon kann offensichtlich im Falle von S. keine Rede sein. Anschließend darf mein Mann noch auf den Wertstoffhof, zum Friseur und zu seiner Mutter ins Krankenhaus fahren, um dann nach S. zu fahren, von S. zurück nach München, dort ein Paket abzuholen, das bei meinen Kindern abgegeben wurde. Anschließend fährt er dann nochmals zu seiner Mutter, um ihr verschiedene Sachen aus S. zu bringen und dann fährt er irgendwann Nachts Richtung Ulm zurück. So kann man seinen Urlaubstag ja auch verbringen. Stress lass nach!
Ich geh jetzt die Garage aufräumen, dann bin ich auch beschäftigt ;-)

Internat oder nicht Internat - das scheint für so manche Elternteile eine mehr als schwierige Entscheidung zu sein. Dabei geht's ja nicht nur ums Finanzielle. Das Kind soll sich ja dort auch wohlfühlen und dann endlich das lernen, was es auf einer "normalen" Schule ganz offensichtlich nicht gelernt hat. Die größten Feinde des Internats sind aber in gewissen Fällen wohl ziemlich eindeutig die Mütter, die ihre Kiddies nicht loslassen wollen oder können. Denn so manches Kind im Teenageralter nutzt das Internat zum Sprung in die vermeintlich "große Freiheit" - die es natürlich nicht ist, auch wenn die Eltern nicht alles kontrollieren können. So hatte sich das meine Stieftochter S. wohl auch vorgestellt. Aber die Mutter hat es anders entschieden. Jetzt kommt S. zurück auf die alte Hauptschule und die große Freiheit muß warten. Ich bin gespannt, ob sie den Hauptschulabschluß schaffen wird. Auf dem Internat wäre sie wohl stärker gefördert worden...

Manchmal frage ich mich, was sich die Mutter meiner Stiefkinder eigentlich dabei denkt, wenn sie seelenruhig dabei zusieht, wie ihre Tochter zwar voraussichtlich nicht einmal den Quali schaffen wird, aber dagegen ist, wenn das Fräulein Tochter in ein Internat gehen soll! Vermutlich hat sie keine Lust sich noch länger mit den Schulproblemen der Tochter zu beschäftigen?? Oder hat sie Angst, dass sie sich daran finanziell beteiligen müßte? Aber das liebe Töchterlein im letzten Schuljahr zur "Stiefmutter" zu schicken - damit hat sie absolut keine Probleme! Frauen in Patchworkfamilien aller Länder vereinigt euch und gründet eine Interessensvertretung! Interessentinnen willkommen! :-))) und denkt daran: Liebe ist es nicht, wenn man jeden Wahnsinnseinfall der Erstgattin über sich ergehen läßt!