Wie wichtig ist der Papst?
Was ich mich schon länger frage:
Warum werden bestimmte Themen von den Medien schwächer gewichtet als andere, aber mindestens genauso wichtige, Bereiche? Warum wird z.B. über den Papst-Besuch in der Südwest-Presse eine Titelgeschichte gemacht "Bayern herzen Benedikt XVI." und auf der Seite 3 darf der interessierte Kirchgänger dann auch noch lesen, dass das ja "Die Rückkehr des Papstes in seine Heimat" sei. Na gut, das ist ja vielleicht alles recht bemerkenswert, aber was ist dann hiermit:
"Rechtsextreme schlagen zu" - ein kleiner Bericht auf der Titelseite über Rechtsextreme, die schon lange meinen, dass sie anscheinend wieder Oberwasser haben und deswegen mal eben handgreiflich gegen Wahlkämpfer der verschiedenen Parteien in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern vorgehen.
Hatten wir das nicht schon mal?? Anscheinend ist die Weimarer Zeit noch lange nicht vorbei ...Besonders interessant erschien es mir, dass ALLE Parteien gegen Übergriffe und massive Bedrohungen durch die Rechten klagten. Das war den Journalisten der Südwest-Presse aber lediglich einen Einspalter mit 24 Zeilen wert - wie lange kann es bei dieser Haltung der Medien noch dauern bis daraus eine Titelgeschichte werden wird?? Und was muss dann passiert sein? Das ist natürlich beileibe nicht nur ein Problem der Südwest-Presse...
Warum werden bestimmte Themen von den Medien schwächer gewichtet als andere, aber mindestens genauso wichtige, Bereiche? Warum wird z.B. über den Papst-Besuch in der Südwest-Presse eine Titelgeschichte gemacht "Bayern herzen Benedikt XVI." und auf der Seite 3 darf der interessierte Kirchgänger dann auch noch lesen, dass das ja "Die Rückkehr des Papstes in seine Heimat" sei. Na gut, das ist ja vielleicht alles recht bemerkenswert, aber was ist dann hiermit:
"Rechtsextreme schlagen zu" - ein kleiner Bericht auf der Titelseite über Rechtsextreme, die schon lange meinen, dass sie anscheinend wieder Oberwasser haben und deswegen mal eben handgreiflich gegen Wahlkämpfer der verschiedenen Parteien in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern vorgehen.
Hatten wir das nicht schon mal?? Anscheinend ist die Weimarer Zeit noch lange nicht vorbei ...Besonders interessant erschien es mir, dass ALLE Parteien gegen Übergriffe und massive Bedrohungen durch die Rechten klagten. Das war den Journalisten der Südwest-Presse aber lediglich einen Einspalter mit 24 Zeilen wert - wie lange kann es bei dieser Haltung der Medien noch dauern bis daraus eine Titelgeschichte werden wird?? Und was muss dann passiert sein? Das ist natürlich beileibe nicht nur ein Problem der Südwest-Presse...
Windrider - 11. Sep, 13:28
10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Tasmanian - 11. Sep, 14:03
Ich finde das total irre!! Heute ist das World Trade Center 5 Jahre her, und überall wird über den Papst berichtet. Anstatt über wichtige Dinge. Was hat der Papst denn tolles bewirkt? Nichts!
Windrider - 11. Sep, 14:19
Hi Tas,
ich habe mir auch zuerst überlegt ein Statement zum WTC zu schreiben, aber dann bin ich über besagte Zeitungsberichte "gestolpert" und fand das doch recht bemerkenswert. Ich hab' nun mal was gegen Terroristen jeglicher Couleur ;-) und das ist meiner Meinung nach wichtiger als jeder Papst!
lieben Gruß Windrider
lieben Gruß Windrider
HrWolf - 12. Sep, 18:03
Starkes Beispiel. Du rennst bei mir offene Türen ein.
Windrider - 13. Sep, 15:52
Hallo Wolf,
danke für deinen Kommentar. Es gibt einfach ein paar Dinge, die laufen hier in der BRD schon lange nicht mehr so, wie sie laufen sollten und dass die Rechten medientechnisch totgeschwiegen werden (und damit auch die ganze Problematik!!) trägt nicht zu einer adäquaten Lösung bei. Es findet meiner Meinung nach in den Medien eine immer größere Boulevardisierung statt - Bussis hier und Bussis dort vom/ für den Papst scheinen wichtiger zu sein als z.B. einen ausführlichen Bericht über Gewalt gegenüber Demokraten zu schreiben. Boulevard statt Berichterstattung könnte auch direkt mit dem Niedergang der Zeitungen zusammen zu hängen, denn warum sollte ich eine solche Zeitung noch abbonnieren?
lg Windrider
lg Windrider
lianeliane - 13. Sep, 15:35
ich bin durchaus der meinung, dass man rechtsextremen und anderen ewig-gestrigen nicht auch noch vermehrte publicity zuteil werden lassen muss (was nicht bedeutet, dass nicht darüber berichtet werden MUSS, nicht falsch verstehen).
und papst haben wir nunmal nur einen einzigen (zumindest meistens) - auch wenn er mir persönlich herzlich egal ist, sehr vielen gläubigen menschen ist er das nicht - und diesen menschen "futter" zu geben ist mir wesentlich lieber, als irgendwelche chaoten mit aufmerksamkeit zu überhäufen, was sie erst recht größenwahnsinnig macht.
und papst haben wir nunmal nur einen einzigen (zumindest meistens) - auch wenn er mir persönlich herzlich egal ist, sehr vielen gläubigen menschen ist er das nicht - und diesen menschen "futter" zu geben ist mir wesentlich lieber, als irgendwelche chaoten mit aufmerksamkeit zu überhäufen, was sie erst recht größenwahnsinnig macht.
Windrider - 13. Sep, 15:43
Liebe Liane,
natürlich soll man Rechtsextremen nicht auch noch Publicity schenken, aber so wie die Medien das unter den Tisch kehren, gefällt mir das auch nicht. Den Rechten sollte man keine Plattform bieten aber dass die mehr als aktiv sind - da sollte doch die Mehrheit die Chance bekommen, das auch mitzukriegen! Wenn das immer nur in kleinen Randmeldungen versteckt wird, wird doch nur suggeriert, dass das Kinkerlitzchen sind. Genau das ist aber schon lange nicht mehr der Fall. Wir müßten einfach mal lernen tatsächlich hinzusehen und nicht so tun, als wären das lauter nicht ernstzunehmende Exoten. Was nützt es den Anfängen zu wehren, wenn die schon längst nicht mehr bei den Anfängen sind?? Das sind nicht irgendwelche Chaoten, die sind bestens organisiert und planen die Übernahme der Macht kurz-, mittel- und langfristig - garantiert!!
Mit Bussis vom Papst wird die Welt auch nicht gerade besser oder ;-)?
lieben Gruß Windrider
Mit Bussis vom Papst wird die Welt auch nicht gerade besser oder ;-)?
lieben Gruß Windrider
lianeliane - 14. Sep, 09:24
natürlich machen bussis von wem auch immer die welt nicht besser - aber auch nicht schlechter.
was nützt es uns, wenn wir "mehr aufklärung" aus den medien beziehen, der einzelne aber den schwanz einzieht, sobald er selber tätig werden müsste um "den anfängen zu wehren".
zivilcourage ist gefragt - heute mehr denn je und heute mehr denn je ist sie fehlanzeige!
was nützt es uns, wenn wir "mehr aufklärung" aus den medien beziehen, der einzelne aber den schwanz einzieht, sobald er selber tätig werden müsste um "den anfängen zu wehren".
zivilcourage ist gefragt - heute mehr denn je und heute mehr denn je ist sie fehlanzeige!
Windrider - 14. Sep, 10:14
Hallo Liane,
da hast du leider Recht! Die Frage ist, wie kriegt man mehr Zivilcourage in die Leute? Wie wär's mit mehr Berichten in den Medien über Menschen, die Zivilcourage zeigen?? Sozusagen als Vorbildfunktion - könnte ich mir durchaus wirkungsvoll vorstellen. Überhaupt vermisse ich in etlichen Zeitungen Berichte und Reportagen über das soziale Miteinander bzw. gesellschaftliche Zusammenhänge und damit meine ich KEINE Klatschgeschichten etc. ...
lieben Gruß Windrider
lieben Gruß Windrider
lianeliane - 14. Sep, 10:35
irgendwie missfällt mir der ständige schrei nach den medien, nach der regierung, nach irgendjemand "verantwortlichen" der vorbildfunktion haben MUSS. wieso packen wir uns nicht einfach an die eigene nase und sind denen vorbild, die in unserem umfeld sind?! wenn das jeder täte, nicht auszudenken ;o)
Windrider - 14. Sep, 10:40
O.K. Liane *packmichsofortanderNase* ....AUA!
*grins*
lg Windrider
*grins*
lg Windrider
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